Zusammenfassung
Osteoporose-induzierte Frakturen sind ein zentrales Problem unserer alternden Gesellschaft.
Große epidemiologische Untersuchungen zeigen, dass körperliche Aktivität mit einer
deutlichen Reduktion (30–50 %) von Hüftfraktur und vertebralen Frakturen einhergehen
kann. Aus methodischer Sicht weisen diese Studien aber Limitationen auf, die den klaren
Nachweis eines kausalen Zusammenhangs zwischen Aktivität/Sport und Fraktur - reduktion
verhindern. Kontrollierte Interventionsstudien mit dem Endpunkt Frakturhäufigkeit
liegen aufgrund der nötigen hohen Stichprobenanzahl nur in beschränktem Maße vor.
Fasst man die Ergebnisse dieser Untersuchungen zusammen, so zeigt die Mehrzahl der
nach Literaturrecherche ausgewählten Studien positive Effekte auf die “overall”- und
vertebrale Frakturhäufigkeit. Eine einfache Berechnung ohne Gewichtung zeigt eine
signifikante Reduktion der Frakturhäufigkeit für “overall” (RR: 0,51; 95 %-KI: 0,41–0,63)
und vertebrale (RR: 0,61; 95 %-KI: 0,44–0,84) Frakturen. Große Interventionsstudien
mit klar definierten Trainingsprotokollen und Endpunkten sind dennoch nötig, den Effekt
körperlichen Trainings auf das Frakturrisiko evidenzbasiert nachzuweisen.
Summary
Fragility fractures are a major health problem in our aging society. Observational
studies showed that a physically active lifestyle is associated with a 30–50 % reduction
of vertebral or hip fractures. However, due to high sample sizes only a paucity of
controlled exercise studies determined fractures, as yet, causality between sedentary
lifestyle and fractures may be potentially confounded by poor health status of the
participants in observation studies. Summarizing the result of these rather heterogeneous
exercise trials as identified by a systematic review of the literature, the majority
of studies determined positive effects of exercise on “overall” or vertebral fractures.
Roughly calculated, the corresponding relative risk (rate ratio) for overall fractures
was reduced by ≈50 % concerning “overall”(RR: 0.51; 95 %-CI: 0.41–0.63) and ≈40 %
for vertebral (RR: 0.61; 95 %-CI: 0.44–0.84) fractures. However, due to problems (i.
e. publication bias, suboptimum exercise regimes etc.) that prevent a meaningful interpretation
of these data, adequate randomized controlled exercise trails are required to clearly
determine the effect of exercise on fracture incidence.
Schlüsselwörter Körperliche Aktivität - Sport - Training - Fraktur
Keywords Physical activity - exercise - fracture